Francis Picabia, der Urgrossvater der französischen Autorin Anne Berest, war eng mit den Avantgardebewegungen seiner Zeit und dem Erfinder des Readymade Marcel Duchamp verbunden. Dessen Schwester Suzanne Duchamp (1889-1963) war ebenfalls Künstlerin. Ihre Bildsprache ist subtil, humorvoll und ästhetisch, eine aussergewöhnliche Kombination im Dadaismus. Umso erstaunlicher, dass ihr bislang keine Retrospektive gewidmet worden ist. Dies soll die Sommer-Ausstellung am Kunsthaus Zürich ändern. Anne Berests Vertrautheit mit Duchamps Umfeld hat sie in Romanen wie «Gabriële» (2017) verarbeitet. Darüber sowie über europäische Avantgarde und jüdische Kultur hat sich die Kuratorin Cathérine Hug mit ihr unterhalten, und ist dabei auch auf Berests jüngsten Roman «Die Postkarte» (2023) eingegangen. Darin stellt sich die Autorin ihren «Dibbuks» und erfüllt, ohne dies zu Beginn ihrer langjährigen Recherchen zu ahnen, den tiefsten und letzten Wunsch ihrer Grossmutter: Dass deren Eltern und Geschwister, die gewaltsam von den französischen Behörden in die nationalsozialistischen Vernichtungslager geschickt wurden, nicht vergessen werden.
Die Kuratorin Cathérine Hug führte das Gespräch mit der Autorin auf Französisch. Isabelle Vonlanthen übersetzte zusammenfassend ins Deutsche.
Isabelle Menke las die deutschen Textpassagen.
In Kooperation mit dem Kunsthaus Zürich und Omanut, Forum für jüdische Kunst und Kultur

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