Artem Tschech – Nullpunkt, Iryna Tsilyk – Gedichte
21. November 2022

Artem Tschech hat mehr als fünfzehn Prosa- und Sachbücher veröffentlicht und ist einer der bekanntesten ukrainischen Autoren der jüngeren Generation. 2015/2016 diente er erstmals als Soldat in der ukrainischen Armee, 2022 wurde er erneut eingezogen und als Reservist an die Frontlinie im Donbass versetzt. Sein Roman «Nullpunkt» erzählt von den ersten Erfahrungen in der Armee, von der Verwandlung eines Zivilisten in einen Soldaten und der (Un)möglichkeit des Schreibens über den Krieg (Arco Verlag 2022, aus dem Ukrainischen von Alexander Kratochvil und Maria Weissenböck). Artem Tschech ist mit der ukrainischen Regisseurin und Schriftstellerin Iryna Tsilyk verheiratet, die auch nach Zürich gekommen ist. Auch sie geht in ihren Texten, die in den letzten Jahren entstanden sind, auf den fragilen Zustand zwischen existentieller Bedrohung und alltäglichen Begebenheiten ein. Aus dem Zusammenspiel beider Autorenstimmen ergibt sich ein eindrücklicher Dialog über das Leben im und mit dem Krieg.

Bereits im Februar hätte Artem Tschech im Literaturhaus an einem Festival teilnehmen sollen – der Ausbruch des Krieges machte das unmöglich. Für den Dienstag 22. November war seit längerem ein Lesezirkel geplant, in dem wir über Tschechs Roman «Nullpunkt» diskutieren haben. Anfang Oktober erreichte uns die Nachricht, dass der Autor kurzfristig selber für eine kleine Reihe von Lesungen nach Deutschland und in die Schweiz reisen kann: Wir sind froh, konnten wir Artem Tschech und Iryna Tsilyk jetzt im Literaturhaus begrüssen. Ulrich Schmid führte das Gespräch, Liuba-Paraskewija Strynadiuk übersetzte ins Deutsche. Die deutschen Textpassagen wurden von Christoph Haacker gelesen, er ist freier Sprecher und Artem Tschechs Verleger im deutschsprachigen Raum.

Mit freundlicher Unterstützung des Center for Governance and Culture in Europe und der S. Fischer Stiftung.

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