Die Schweizer Autorin Katharina Geiser weiss um die Wichtigkeit der kleinen Dinge: eine lautlos stürzende Schwalbe, eine Wäscheleine, ein Schuss, ein frisch bezogenes Bett. Damit beginnt vor mehr als hundert Jahren die Geschichte der Handwerkertochter Elise, die aus dem tiefsten Emmental nach Zürich aufbricht. Für eine bessere Zukunft arbeitet sie dort als Prostituierte und lernt einen Mann kennen, mit dem sie eine Familie gründet. Fünf Generationen später kämpft auch Elises Ururenkelin Klara um ein selbstbestimmtes Leben. Bereits in ihren früheren Büchern hat Katharina Geiser in einer Verbindung von historischer Recherche und literarischer Fiktion bestechende Personenporträts entwickelt. Auch «Unter offenem Himmel» (Jung und Jung 2020) erzählt eine dicht verwobene Familiengeschichte, voller Poesie und mit genau beobachtendem Blick.
Hier die Leseempfehlung von Isabelle Vonlanthen
Büchertisch: Buchhandlung Wolf