Der norwegische Autor Tarjei Vesaas (1897–1970) hat 1963 mit «Das Eis-Schloss» einen Roman geschaffen, der sich tief ins Gedächtnis brennt. Doris Lessing nannte sein Buch «einzigartig, unvergesslich, aussergewöhnlich». Im Berliner Guggolz-Verlag, der seit Jahren Meisterwerke der Literatur neu entdeckt und herausgibt, erschien der Roman diesen Winter in einer neuen Übersetzung von Hinrich Schmidt-Henkel. Vesaas erzählt die Geschichte von zwei elfjährigen Mädchen, Siss und Unn, zwischen denen eine innige Freundschaft entflammt. Doch plötzlich verschwindet Unn: Ein eisgefrorener Wasserfall im Fluss mit glitzernden Türmchen und durchsichtigen Kammern, den die Kinder «Eis-Schloss» nennen, hat sie auf fatale Weise angezogen. Dieser kurzer, aber so radikale wie poetische Roman erzählt eindrücklich von den Freuden und dunklen Geheimnissen der Kindheit.
Alle, die das Buch gelesen haben, sind zur Diskussion herzlich eingeladen.