Sa 29.10.  
2016  
20.00
Marlene Streeruwitz - Yseut
Angstszenarien, Rassismus, Bespitzelung: Unerschrocken und sprachlich hellwach wie immer analysiert Marlene Streeruwitz die Verrohung unserer Zeit. Moderation: Gesa Schneider.

Ihr Vater nannte sie Yseut. Dieses Isolde-Motiv stand wie ein Motto über ihrem bisherigen Weg, immer folgte sie der Liebe. Soll sie auch jetzt ihrem Namen gerecht werden und eine neue Liebe wagen, oder ist die bequeme Sicherheit, in der sie lebt, vorzuziehen? Dieser Frage will sich Yseut auf einer Reise stellen. Sie bricht nach Italien auf, ins Po-Delta, wo sie als Linguistin die Monumente des Venetischen studiert und die Orte von Antonionis Film «Der Schrei» aufsucht. Aber es ist nicht die selige Reise in den Süden wie in früheren Jahren: Europa ist auseinandergebrochen, überall trifft sie auf Überwachung und Einschränkungen.

Marlene Streeruwitz, in Baden bei Wien geboren, studierte Slawistik und Kunstgeschichte und begann als Regisseurin und Autorin von Theaterstücken und Hörspielen. Für ihre Romane erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt den Bremer Literaturpreis und den Franz-Nabl-Preis. Ihr Roman «Die Schmerzmacherin» stand 2011 auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Zuletzt erschienen die Romane «Nachkommen» und unter dem Pseudonym Nelia Fehn «Die Reise einer jungen Anarchistin in Griechenland». Diesen Herbst erscheint ihr Roman «Yseut» im S. Fischer Verlag.

 

 

Eine Veranstaltung im Rahmen von «Zürich liest».

 

Foto: © Marija Kanizaj