«Ich versuche die Notwendigkeit der Konzepte Nationalität, Konfession und Heimat zu verstehen. Also schreibe ich über sie. Über Gräber, Ausgrabungen, Vergrabenes, Irrglauben, über Überlebende und ihre Nachkommen, und immer und in allem über die Unwahrscheinlichkeit, dass es uns, mich und Sie, jetzt in diesem Moment und hier an diesem Ort, gibt.» Saša Stanišić ist Sohn einer Bosniakin und eines Serben, während des Bosnienkriegs floh seine Familie 1992 nach Deutschland. In seinen Texten entwickelt er einen kritischen Heimatbegriff: Er verortet Heimaten plakativ im Plural und löst den Begriff von der Fixierung auf Herkunft. Nach seinem vielfach ausgezeichneten Debüt «Wie der Soldat das Grammofon repariert» (Luchterhand 2006) ist Stanišić vor allem durch seinen Dorfroman «Vor dem Fest» (2014) und den Erzählband «Fallensteller» (2016) bekannt geworden.
Büchertisch: Buchhandlung Klio
Partner: In Kooperation mit dem Deutschen Seminar der Universität Zürich
Werkstattgespräche mit Saša Stanišić:
An den Freitagen nach den Vorlesungen (10./ 17./ 24. November) findet am Deutschen Seminar der Universität Zürich, Schönberggasse 9, 8001 Zürich ein Kolloquium (10.15 bis 12 Uhr) statt, in dem Saša Stanišić mit Studierenden und Interessierten über seine Texte spricht.