Mit Mariella Mehr ist im letzten Herbst eine der eigenwilligsten und widerständigsten Stimmen der Schweiz verstummt. Doch ihre Texte und Lebensthemen bleiben: Der Mensch im Spannungsfeld von Psychiatrie, Wissenschaft und Gesellschaft, der gewaltvolle Umgang mit Minderheiten, aber auch die Selbstermächtigung durch Literatur und das Glück, eine Sprache für das Unsagbare zu finden. Christa Baumberger sprach mit der Autorin Yael Inokai und dem Psychiater Thomas Emmenegger über ihre Begegnungen mit dem Werk von Mariella Mehr. Yael Inokais Roman «Ein simpler Eingriff» (Hanser 2022) verhandelt vor dem Hintergrund einer psychiatrischen Klinik die Themen Entmenschlichung und Freiheitsdrang. Thomas Emmenegger antwortet als Zeitzeuge und Arzt auf «Von Mäusen und Menschen» (Limmat 2022), Mehrs Rede anlässlich der Ehrendoktorwürde im Jahr 1998, in welcher sie die Medizinwissenschaft eindringlich an ihre Verantwortung erinnert. Miriam Japp las aus Mehrs Werk, und die Tessiner Autorin Anna Ruchat hat einige Gedichte von Mariella Mehr in ihrer Übersetzung ins Italienische vorgetragen.
In Kooperation mit dem Limmat Verlag

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