Anfang dieses Jahres ist die Schweizer Autorin und Künstlerin Laurence Boissier verstorben. Sie war eine wichtige und inspirierende Stimme innerhalb der Spoken-Word Szene und trat unter anderem oftmals mit der Gruppe «Bern ist überall» auf. 2017 wurde sie mit einem Schweizer Literaturpreis geehrt. Vor knapp drei Jahren war sie das letzte Mal im Literaturhaus eingeladen und las aus ihrem  Band «Safari» (Der gesunde Menschenversand) vor. In diesen Texten führt uns die Autorin nicht auf eine Fotojagd nach seltenen Exemplaren des afrikanischen Grosswilds, sondern mitten in das Dickicht ihres Wohnorts Genf. Hier liest sie den ersten Text «Les Chaînes» vor. In diesem fragt sich das fiktionale Ich, wieso es als Mädchen nicht zu jemandem werden kann, der die Strassenlinien malt. Es ist ein Text, in dem Boissiers trockener Humor, stets gespickt mit Absurdität und Naivität, spürbar wird.