Bereits die Titel von Usama Al Shahmanis Büchern erzählen jeweils eine Geschichte und deuten darauf hin, wie zentral für diesen Autor die Sprache ist: Nach «Im Fallen lernt die Feder fliegen» und «Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt» erscheint im Herbst der neue Roman «In der Tiefe des Tigris schläft ein Lied» (Limmat Verlag 2025): Gadi lebt als Dozent für hebräische Sprache in Zürich, als sein Vater in Israel im Sterben liegt. Über dreissig Jahre hatte er keinen Kontakt zu ihm. Wider Willen reist Gadi ans Krankenbett des Vaters und erbt nach dessen Tod eine Tasche mit Tagebüchern und Aufzeichnungen. Er macht sich an die Lektüre und stösst auf ein Stück irakischer Geschichte, das untrennbar mit der deutschen und europäischen Vergangenheit verbunden ist. In den letzten Jahren war Usama Al Shahmani regelmässig als Kritiker im Literaturclub des Schweizer Fernsehens zu Gast – nun wird sich Nicola Steiner im Literaturhaus mit ihm über sein neues Buch unterhalten.