Dacia Maraini ist eine der wichtigsten literarischen Stimmen Italiens. Sie schrieb als eine der Ersten über Gewalt an Frauen, begründete experimentelle Theater, reiste mit Pier Paolo Pasolini für Filmprojekte nach Afrika, schrieb Romane und Drehbücher. In «Ein halber Löffel Reis» (aus dem Italienischen von Ingrid Ickler, Folio 2025) erzählt Dacia Maraini nach vielen Jahren des Schweigens von der härtesten Zeit ihres Lebens: Eine kleine italienische Community in Japan weigert sich 1943 , Mussolinis Republik anzuerkennen, darunter auch Fosco Maraini und seine Frau Topazia. Daraufhin wird die gesamte Familie, mit der siebenjährigen Tochter Dacia, in einem Lager interniert. Ein erschütternder Bericht, ein Plädoyer für Mut und (Mit)Menschlichkeit.