Daniel Kehlmanns lange erwarteter neuer Roman über Kunst und Macht, Schönheit und Barbarei ist ein Triumph. «Lichtspiel» (Rowohlt 2023) entführt uns in die Filmwelt der 1930-er Jahre und zeigt, was Literatur vermag: durch Erfindung die Wahrheit hervortreten zu lassen.
Nach der Machtergreifung 1933 flieht G.W. Pabst, vielleicht der grösste Regisseur seiner Epoche, vor den Gräueln des neuen Deutschlands nach Hollywood. Hier ist er ein Niemand. Nicht einmal Greta Garbo, die er unsterblich gemacht hat, kann ihm helfen. Und so findet Pabst sich schon bald in seiner Heimat Österreich wieder, wo er das barbarische Regime mit aller Deutlichkeit zu spüren bekommt. Doch der Propagandaminister in Berlin will das Filmgenie haben. Während Pabst noch glaubt, dass er dem Werben widerstehen und sich keiner Diktatur als der Kunst fügen wird, ist er schon den ersten Schritt in die rettungslose Verstrickung gegangen.
Daniel Kehlmann, 1975 in München geboren, wurde für sein Werk mehrfach mit namhaften Literaturpreisen honoriert. «Die Vermessung der Welt» ist zu einem der erfolgreichsten deutschen Romane der Nachkriegszeit geworden, und auch sein Roman «Tyll» stand monatelang auf der Bestsellerliste und hat international Anerkennung bekommen. Daniel Kehlmann lebt in Berlin. Das Gespräch mit dem Autor führt Literaturhausleiterin Nicola Steiner.
Moderation: Nicola Steiner
In Kooperation mit Kaufleuten Literatur