Der Ostseeraum mit seinen neun Anrainerstaaten ist nicht nur ein Speicher historischer Wendepunkte, die das eine verschwinden und das andere (wieder) auftauchen lassen, sondern auch für persönliche Erfahrungen und Erzählungen. Aber was bedeutet es, innerhalb oder ausserhalb eines literarischen Textes, zu «verschwinden»? Nur aus dem Blick oder ganz aus der Existenz? In dieser Podiumsdiskussion stellen Autorinnen und Autoren unterschiedlicher Generationen aus Litauen, Estland und Lettland kurze Ausschnitte aus ihren Werken vor, die sich mit dieser Frage auseinandersetzen oder sie spielerisch verdrehen. Gerahmt wird die Diskussion durch einen Einblick in aktuelle Forschungspositionen zu narrativen Konstruktionen von Wendepunkten im Ostseeraum.
Mit: Dovilė Kuzminskaitė, Assistenzprofessorin an der Universität Vilnius, Übersetzerin und Lyrikerin; Hasso Krull, Lyriker, Kulturtheoretiker, Kritiker und Übersetzer, Träger des Juhan-Liiv-Preises für Lyrik; Eckhard Schumacher, Professor für Neuere deutsche Literatur (Greifswald) und Sprecher des internationalen Graduiertenkollegs «Baltic Peripeties» mit Partnern in Tartu und Trondheim; Artis Ostups, lettischer Dichter, Kritiker, Herausgeber und Literaturwissenschaftler (Tartu); Krista Anna Belševica, lettische Schriftstellerin, Forscherin und Projektkuratorin, die derzeit an der Universität Greifswald über Revolutionen im Erzählen arbeitet.
Büchertisch: mille et deux feuilles – Buchhandlung zum Mittelmeer und mehr
In Kooperation mit dem Internationalen DFG-Graduiertenkolleg «Baltic Peripeties. Narratives of Reformations, Revolutions and Catastrophes»