Igiaba Scegos Vater war in Somalia ein bekannter Politiker – mit dem Putsch verloren die Eltern Besitz, Stellung und Bindungen und flüchteten nach Italien. Scego wuchs auf zwischen einer mythischen Vergangenheit und einer entbehrungsreichen Gegenwart und sagt von sich selbst, die Literatur habe ihr das Leben gerettet. Heute zählt sie zu den interessantesten italienischen Schriftstellerinnen, im Herbst ist sie Gastprofessorin für Italienische Literatur und Kultur an der ETH Zürich. In ihrem gefeierten autofiktiven Roman «Kassandra in Mogadischu» (S. Fischer 2024, aus dem Italienischen von Verena von Koskull) erzählt Scego von einer Kindheit in Afrika und der Schule in Rom-Nord, von Verletzungen der Kolonialgeschichte und von der grossen Hoffnung, die im Erzählen liegt.
Moderation: Charlotte Meisner
Lesung: Ariela Sarbacher
Büchertisch: mille et deux feuilles – Buchhandlung zum Mittelmeer und mehr
In Kooperation mit der ETH Zürich, dem Collegium Helveticum und der Società Dante Alighieri