Stell dir vor, du entdeckst als schüchterner Jugendlicher Nirvana und Heavy Metal – und dein ganzes Leben steht plötzlich Kopf. Und das in einem Land, das gerade selber in einem gewaltigen Umbruch steckt. Janis Jonevs hat mit «Jelgava 94» (Parasitenpresse 2022, aus dem Lettischen von Bettina Bergmann) einen witzigen, nachdenklichen Roman über das Aufwachsen und jugendliche Erwachen in der lettischen Provinz geschrieben, der zugleich auch als Porträt seiner Generation gelesen werden kann. In den ersten, turbulenten Jahren der neugewonnen lettischen Unabhängigkeit gingen viele Gewissheiten verloren, aber es taten sich noch mehr neue Möglichkeiten auf: So entwickelte die lettische Literatur in den folgenden Jahren eine neue Identität und eine eigene Stimme, an der Jonevs einen bedeutenden Anteil hatte. Sein 2014 erschienener Roman wurde zum nationalen Bestseller und 2019 fürs Kino verfilmt (Janis Abele, Lettland 2019; 88′ OV/e (DCP, Farbe)).
Vor der Filmpräsentation liest Janis Jonevs aus «Jelgava 94» und spricht auch darüber, wie sehr Buch und Film zusammenhängen, das Gespräch führt Janis Jonevs deutscher Verleger Adrian Kasnitz.
Moderation: Adrian Kasnitz
Lesung: Anna Katharina Müller
In Kooperation mit dem Kino Xenix