Julia Ebner, die renommierte und weltweit bekannte Extremismusforscherin, deckt in ihrem neuen Buch «Massenradikalisierung» (Suhrkamp 2023, aus dem Englischen von Katten Riesselmann) das besorgniserregendste Phänomen unserer Zeit auf: Mit intensiver Beobachtung, wissenschaftlicher Auswertung und riskanten Undercover-Missionen legt sie den Bauplan der Massenradikalisierung frei und schlägt laut Alarm. Noch vor wenigen Jahren zielten Extremisten auf den Rand, auf Einzelgänger und weit Abgetriebene. Doch seit Corona, dem Sturm aufs Kapitol, dem Ukraine-Krieg ist Radikalisierung zum Massenphänomen geworden. Nun scheren in jedem Freundeskreis, in jeder Familie Leute aus: Massenbewegungen, rekrutiert aus der Mitte der Gesellschaft, entstehen – Querdenker, QAnon, Impfgegner –, radikal und brandgefährlich. Die bekannte Investigativ-Journalistin Julia Ebner will verstehen, warum so viele anfällig sind für radikale Ideen, welche Strukturen und Mechanismen dahinterstehen und was jetzt endlich unternommen werden muss im Kampf um Gerechtigkeit und Demokratie. Julia Ebner, geboren 1991 in Wien, forscht in London und Oxford zu Extremismus. Als Expertin arbeitet sie mit Regierungsorganisationen und Polizeiorganen zusammen, berät UN, NATO und die Weltbank. Ihr Buch «Radikalisierungsmaschinen» wurde 2020 als «Wissenschaftsbuch des Jahres» ausgezeichnet, war SPIEGEL-Bestseller und stand monatelang auf der Sachbuch-Bestenliste.
Moderation: Çiğdem Akyol
Büchertisch: Buchhandlung im Volkshaus
In Kooperation mit Kaufleuten Literatur