Kim Thúy verbrachte ihre ersten Lebensjahre in Vietnam, bevor sie 1978 mit ihren Eltern nach Kanada floh, wo sie später Sprachwissenschaften und Übersetzung studierte. Ihr erstes Buch «Ru» (2009, dt: «Der Klang der Fremde», aus dem Französischen von Andrea Alvermann und Brigitte Grosse, Kunstmann 2013 ) schildert ihre Erlebnisse als Kind einer wohlhabenden Familie in Vietnam, die Vertreibung und Flucht, das Leben in einem malaysischen Flüchtlingslager und schliesslich ihre Ankunft in Kanada. Es folgten viele weitere Werke, die ihr internationale Anerkennung und Preise einbrachten. Thuy arbeitete als Übersetzerin und Rechtsanwältin und war Gastronomin und Gastrokritikerin für Radio und Fernsehen. 2011 veröffentlichte sie gemeinsam mit dem französisch-slowakisch-schweizerischen Autor Pascal Janovjak «A toi» – ein Austausch über das, was die Schönheit der Welt und die Verletzlichkeit der Menschen ausmacht.

Im Frühjahr 2025 ist  Kim Thúy Gastprofessorin für Französische Sprache und Kultur an der ETH Zürich. Was ein erfülltes Leben ausmacht, das Nebeneinander von Glück und Schmerz, Reichtum und Entbehrung, welche Fülle in der Schönheit liegt und wo diese überall zu finden ist, wird Kernpunkt ihrer Vorlesungen sein  – und auch das Thema dieses Panels.