In ihren Büchern «Wellen» (Suhrkamp 2022) und «Die Vermengung» (Limmat 2022) erzählen Heinz Helle und Julia Weber auf unterschiedliche Art vom Gleichen – von der Geburt eines zweiten Kindes, von dessen ersten Lebensjahren und von den Auswirkungen des Familienlebens auf die je eigene Autor*innenschaft.
Wir haben den beiden für diesen Abend eine Carte Blanche gegeben. Sie luden die Harfenistin und Sängerin Linda Vogel und den Lyriker Levin Westermann ein: Er wird Gedichte vortragen, auf die sie musikalisch reagieren wird. Zwischen dieser «Vermengung von harter, düsterer, zärtlicher Sprache und mal weichem, mal dystopisch verzerrtem Sound», wollen Julia Weber und Heinz Helle mit den beiden ins Gespräch kommen über die Frage, wie das zusammengeht: das Leben und die Kunst. Wie das ist mit dem Alleinsein. Dem Können, Müssen, Dürfen. Oder ob alles nur eine Illusion ist? Da beide sich ja mit dem Schreiben als Paar mit zwei Kindern beschäftigt haben, interessiert es sie, die Perspektiven von Levin (Mann, keine Kinder, lebt eher zurückgezogen) und Linda (Frau, drei Kinder) gegenüberzustellen.
Die Schillerstiftung begründet den diesjährigen Preis an zwei Schreibende wie folgt: «Die autofiktionalen Bücher des Autorenpaars werden zusammen ausgezeichnet, weil sie in enger Verbindung zueinander stehen und aufeinander Bezug nehmen». Es ergebe sich «eine faszinierende Verdoppelung der Perspektiven auf die dargestellten Figuren und verhandelten Themen». Julia Weber und Heinz Helle hätten «eine literarische Sprache für den Alltag» gefunden.
Büchertisch: Buchhandlung Klio