April 2008

Hier ist eine Geschichte

von Daniel Mezger
Jahresthema: Tagebuch
Monatsthema: ---

Sie sitzt auf einer dieser Metallbänke. Diese Metallbänke mit diesen Armlehnen, die nicht für die Arme gedacht sind, die man nur angebracht hat, damit sich keiner hinlegt. Sie legt sich nicht hin, sitzt bloss da, hält ein Pappschild in der Hand. inv.luggage steht da drauf. Sie ist froh um das Schild, ist froh etwas in den Händen zu halten, etwas Konkretes. Ihr Gepäck ist noch nicht wieder da, nur sie sitzt wieder, wo sie schon vor einer halben Stunde sass.

Der Morgen war hektisch gewesen. Sie war hektisch gewesen, übereilt war sie, überstürzt, unkonzentriert, typisch. Typisch sie, denkt sie jetzt, denkt, dass es gestern schon angefangen hat. Den Reisepass noch in der Wohnung und schon auf halben Weg zu den Eltern, dann nachts spät bei den Eltern und am frühen Morgen den Wecker nicht gehört. Die Mutter, die im früheren Kinderzimmer steht, die sie rüttelt. Sie, wie sie aus dem Haus eilt, wie sie beim Umsteigen den Koffer auf dem Bahnsteig stehen lässt, und es gerade noch schafft, ihn zu holen. Auf dem Flughafen den Koffer eingecheckt und endlich Zeit für einen Kaffee, aber bei der Passkontrolle ist der Pass nicht da, ist auch die Tasche mit dem Laptop weg, so etwas kann man doch nicht liegenlassen, denkt sie, das denkt auch die Frau vom Café, die ihr die Dinge kopfschüttelnd wieder überreicht. Ab da läuft alles nach Plan, es bleibt sogar Zeit, um ein Geschenk zu kaufen, Schokolade, wie bestellt. Dann der Aufruf, dann durch den langen Korridor ins Flugzeug, dann den Sitz gefunden, das Handgepäck verstaut, dann durchgeatmet.
Die anderen Passagiere steigen ein, sie denkt kurz nach. Drei Minuten vor Abflug, holt sie ihr Handgepäck wieder aus der Ablage, sie verabschiedet sich von ihrem Sitznachbarn und steigt aus.

Der Flugbegleiter tut routiniert. Er weist sie an, Platz zu nehmen, fragt, ob sie Flugangst habe. «Oder einen Liebsten, den Sie gar nicht sehen wollen?» Sie ist kein Kleinkind, sie muss keine Antwort geben, sie muss nicht einmal dankend nicken, als ihr ein Becher Wasser in die Hand gedrückt wird. Dann bekommt sie das Pappschild, liest und ist froh. «Tut mir leid, aber Sie müssen das kurz halten, wegen dem Gepäck. Ich muss jetzt wieder los. Sind Sie sicher, dass Sie nicht mit wollen?» Der Flugbegleiter lacht. Er meint es nett, meint es sicher aufmunternd, meint, seine Masche müsste überall funktionieren. Er scheint kurz davor zu sein, sie spontan an sich zu drücken. Zum Glück hält sie den Becher und das Schild. Mit einem «Wird schon wieder, Sie werden schon sehen!» verabschiedet er sich. Überlässt sie sich selbst und dem Bodenpersonal.

Man müsste sich jetzt an die Scheibe stellen, müsste hinausschauen aufs Rollfeld. Man sollte seine Nase platt drücken und hoffen, dass man seinen Koffer entdeckt unter all den anderen Koffern, die jetzt wieder den Flugzeugbauch verlassen. Den Leuten vom Gepäckdienst wurde die Pause versaut. Sie wühlen in den Koffern, suchen nach einer Nummer, finden sie, legen den Schalter wieder um, das Förderband befördert die Koffer wieder nach oben, nur ihrer bleibt unten, bleibt in der Hand von einem der Gepäckmenschen und wird dann weitergereicht. Wenn man bei der Scheibe stehen würde, könnte man jetzt wahrscheinlich sehen, dass das Flugzeug alle Lucken wieder schliesst, dass es langsam auf eine Warteposition rollt, von der aus es auf Starterlaubnis wartet. Irgendwo wird es ein Terminloch geben, wo man ein Flugzeug ausserplanmässig in die Luft bringen kann. Die gesamte Abflugs- und Landeplanung dürfte sie nicht durcheinander gebracht haben, nur ein paar Passagiere werden aufgebracht sein, wegen der Verspätung, oder ängstlich, weil sie eine Bombendrohung vermuten. Von der Scheibe aus könnte man ihnen zuwinken: Kein Problem auf eurer Seite, ich war?s bloss, tut mir leid und gute Reise!

Sie hält ihr Schild und wartet, bis ihr Koffer durch genügend Hände gegangen ist, und sie ihn wieder ausgehändigt kriegt, bis sie gehen darf, wohin sie will. Sie wollte nach Schweden, will da nach wie vor hin. Aber nicht mehr heute, der Flieger ist bald schon in der Luft, sie muss auf dem Boden bleiben, brauchte etwas, um sich einzugestehen, dass es nicht geht, braucht dieses Pappschild, möchte gerne fragen, ob sie es nach Hause mitnehmen darf. Sich dieses Schild übers Bett hängen.
«Sie können mir das Schild wieder geben. Tut mir leid, wir müssen das so machen. Normalerweise steigt man hier eher ein als aus.» Die Frau im Deux-Piece lächelt aufmunternd. Wann hat sie sich das aufgesetzte Zähnezeigen der Stewardessen wohl wieder abtrainiert? Seit sie nicht mehr in die Luft muss? Die Frau fragt nichts, auch für sie scheint das hier selbstverständlich zu sein. Ihr Lippenstift verlässt beim einen Mundwinkel den für ihn bestimmten Bereich. «Sie sollten hier zu einem Arzt», sagt die Frau. Man möchte die Hand ausstrecken, über diesen Mund streichen, den Fehler beheben. «Ich bin nicht krank.» – «Haben Sie eine Reiserücktrittsversicherung?» Vielleicht ist es auch kein Fehler, vielleicht geht es darum zu zeigen, dass auch sie nicht perfekt ist. «Ich weiss es nicht.» Sie wühlt wahllos in ihrer Laptoptasche, findet ein paar Zettel, die sie der Frau entgegenstreckt. Die Zettel zittern, also zittert wohl die Hand, das hatte sie vorhin nicht bemerkt. «Ja, hier haben wir’s doch. Sie müssen zum Arzt. Wenn Sie flugunfähig sind, kriegen Sie ihr Geld zurück.» Und dann fügt sie an: «Geht’s?». – «Ja, es geht» , sagt sie, schaut auf diesen Mund, auf diesen Mundwinkel, muss lächeln, wahrscheinlich sieht sie jetzt dankbar aus.

Sie hätte der Frau gerne gesagt, dass Geld keine Rolle spiele, dass sie auf eine Rückerstattung verzichten könne. Am liebsten hätte sie ihre Unterlagen in einen dieser Metallabfalleimer gestopft und gesagt: Lassen sie, ich kann mir das leisten. Aber Geld spielt eine Rolle, sie konnte sich nicht einmal diesen Flug leisten, geschweige denn einen nächsten, falls sie es morgen noch einmal versuchen würde. Ihr schwedischer Gastgeber hat ihr das Geld für den Flug überwiesen, gebucht hat sie selber. Kein Geld haben ist nicht so schlimm, man kommt zurecht, kommt trotzdem durch. Aber es ist anstrengend, man rechnet, man sagt Kinoverabredungen ab, man leiht sich Geld, das man nie zurückzahlt, man trifft die Freunde nicht mehr, die einen immer einladen wollen, oder die einem Geld geliehen haben. Man klaut Bücher im Buchladen und schmuggelt sich bei Konzerten rein. Man ist kaum noch nervös dabei, es ist zur Gewohnheit geworden, dass man unsichtbar ist.

Die Frau geht mit einem Schritt Vorsprung vor ihr her, führt sie dahin, wo sie ihren Koffer wiederkriegt. Jetzt hätte sie gerne besser aufgepasst gehabt vorhin, hätte gerne den Namen der Frau gewusst, da war doch bestimmt eins dieser Namensschilder an ihrer Uniform. Stehen da auch die Vornamen drauf? Oder nur ein Buchstabe und der Nachname? Sie beschliesst sie Edith zu nennen, auf einen Nachnamen kommt sie nicht. Sie fragt sich, was Edith wohl eigentlich arbeitet. Sie weiss nicht mehr, ob sie vorhin eine von denen war, die an diesem Schalter vor dem Schlauch stehen. Ob ihre eigentliche Aufgabe ist, die Sitzreihen auszurufen und diesen Automaten zu füttern, der die Tickets nur noch zur Hälfte ausspuckt. Hätte Edith eigentlich gerade Pause oder einen anderen Dienst? Hat sie zu einer Kollegin gesagt: Kannst du mal für mich einspringen, wir haben einen Siebeneinunddreissiger im Gate soundso? Vielleicht gibt es ja auch das Berufsbild der Flugunfähigenbetreuung. Vielleicht ist Edith ja froh um sie, vielleicht sitzt sie sonst tagelang im Aufenthaltsraum, muss sich die Geschichten und Schminktipps der Flugbegleiterinnen anhören oder macht Puzzles.
Edith dreht sich zu ihr um, schaut, ob sie noch folgen kann. Sie fahren Rolltreppen runter und hoch, gehen Korridore entlang. Sie hat dem Flughafen nie besondere Beachtung geschenkt. Wenn man wegfliegt, tastet man sich von Wegweiser zu Wegweiser weiter, schaut immer wieder aufs Ticket, liest sich immer wieder vor: E43, E43, E43… und hat es beim nächsten Schild doch wieder vergessen. Kommt man an, fällt einem nicht auf, dass es derselbe Flughafen ist, durch den man sonst geschleust wird, es zählen andere Schilder, andere Wegweiser, Werbeflächen und Willkommensgrüsse tapezieren die Aussicht, und irgendwann hat man seinen Koffer, irgendwann ist man durch Pass- und Zollkontrolle und steht draussen. Vielleicht wird man abgeholt. Vom Zug holt einen kaum jemand ab. Vom Flugzeug eigentlich auch viel zu selten.

Edith bringt sie zur Gepäckausgabe, nimmt ihr wieder die Zettel ab, reicht sie einem vom Gepäckdienst, der reicht ihr ihren Koffer. Sie wundert sich, dass keiner eine Unterschrift oder etwas ähnliches von ihr will. «Und? Probieren Sie’s morgen wieder, Madame?» Der Gepäckmensch blinzelt. Ein Augenleiden oder ein Flirtversuch. Sie sagt ja, er sagt, dass man sich dann ja wieder sehe. Edith sagt, das glaube sie nicht. Der Gepäckmensch sagt, er habe nur Spass gemacht, sie solle sich gut erholen. Er blinzelt nicht mehr. Sie versteht die Menschen nicht, sie hat nicht Geburtstag, sie liegt nicht im Sterben, man braucht nicht nett zu ihr zu sein. «Ich zeige Ihnen jetzt noch schnell, wo sie den Flughafenarzt finden, dann lassen wir Sie endlich laufen.» sagt die Frau, die sicherlich nicht Edith heisst. Der Lippenstiftfleck wandert leicht nach oben, ohne ihn hätte man das Lächeln wohl kaum bemerkt.

«Haben Sie Flugangst?» Der Arzt setzt ein spitzbübisches Lächeln auf, als ob er die Antwort sowieso schon wüsste. Der Behandlungsraum mit seiner Liege, den Holzschränken und dem grossen Schreibtisch ist erstaunlich unordentlich, vielleicht entsteht der Eindruck auch nur im Vergleich zu all dem offenen Raum, zu den Marmorplatten und der schlichten stählernen Eleganz, die den Flughafen sonst ausmachen. Auf dem Schreibtisch liegen mehrere Papierstapel, und auf den verbleibenden freien Flächen stehen geschnitzte Gegenstände aus Afrika, oder wohin auch immer der Arzt sonst in Urlaub fährt. Ein Reisebüro, muss sie denken, oder ein Trick: Es soll Wärme erzeugen, es soll ihn menschlicher machen, weniger professionell, es soll die Angst nehmen, die sie gar nicht hat. Der Arzt bringt seinen runden Kopf etwas in Schieflage und versucht gleichzeitig über seinen Brillenrand zu schielen. Er hat diesen Blick nicht geübt, er scheint ihn ernst zu meinen, er wartet auf eine Antwort.
«Nein», sagt sie endlich und überlegt, ob das geschickt war. Was will die Versicherung hören? Die Antwort ist sowieso verkehrt: Ja, sie hatte Angst vor dem Flug, aber Flugangst war nicht der Grund, war nur ein Symptom. Was, wenn das Flugzeug abstürzt, wenn ein Gewitter kommt, wenn das Rollwerk nicht ausgefahren werden kann, kann so ein Riesending überhaupt abheben, klang der Pilot nicht besoffen? Normale Fragen und normalerweise hat sie Antworten darauf, und die Antworten sind beschwichtigend. Normalerweise hat sie diesem langsam aufsteigenden Gefühl etwas entgegenzusetzen. Mehr als heute. Mehr als bloss der Entschluss: Ich fliege nicht mit. Trotzdem nur ein Symptom, nur ein Zeichen, nur etwas, das gross genug war, damit sie es selber sehen konnte. Wenn ich drei Minuten vor dem Abflug wieder aus dem Flugzeug aussteige, gestehe ich mir dann ein, dass etwas not OK ist?
«Nein, eigentlich nicht». Beantwortet sie die Frage des Arztes ein zweites Mal. Er bittet sie ein Formular auszufüllen, sie versucht sich zu konzentrieren. Die Buchstaben tanzen auf dem Blatt umher, oben links das Datum, hier der Name, und dann der Beruf. Sie schreibt Lehrerin, nicht Tänzerin, denn Künstler spinnen ja sowieso, da bezahlt die Versicherung bestimmt nichts. Und ausserdem stimmt es ja: Die drei Lektionen jeden Dienstag, die sie hasst, die ihr den Dienstag kaputt machen, eigentlich schon den Montagabend. Dann findet sie die Welt ungerecht, dass sie nicht davon leben kann, wofür sie sich kaputt arbeitet, sie denkt ans Lehrerzimmer und die selbstgerecht übereinandergeschlagenen Lehrerbeine.
«Sind Sie soweit »? Sie nickt, füllt noch eine Zeile aus, der Arzt nickt. Er bringt ihr einen Becher mit Wasser, bittet sie zu trinken. «Wenn Sie Lehrerin wären, hätten Sie sich wahrscheinlich nicht im Monat geirrt.» Der Arzt lacht lautlos und schelmisch und lacht nochmals, als sie zugibt froh zu sein, dass sie da oben nicht ihr Geburtsdatum hineingeschrieben hat. «Sie sind vollkommen dehydriert, trinken Sie!» Sie trinkt. Sie weiss, dass er unrecht hat. Er mag Arzt sein, aber sie kennt sich besser, kennt ihren Körper. Schmerzunentfindlichkeit kann man sich antrainieren, tagelang läuft man mit Blasen an den Füssen herum, mit verspannten Muskeln, manchmal mit angezerrten Bändern, man tanzt trotz Knochenhautentzündung. Man schaut sie sich an, seine Schmerzen, man nimmt sie wahr, man zuckt mit den Schultern, kennt es nicht anders. Aber genügend zu trinken, das vergisst sie nie. – «Kein Wunder, dass Sie da ein bisschen verwirrt sind.» Sie lächelt, wieder wirkt es dankbar, sie trinkt den Becher aus, er bringt ihr einen neuen. « Sie werden kein Problem mit der Versicherung kriegen, ich schreibe Ihnen einen Bericht. Und vorne in der Halle können Sie gleich schauen, ob morgen noch Plätze frei sind, da hat jede Fluggesellschaft einen Schalter.» Sie wolle doch morgen fliegen, fügt er fragend hinzu. Er verschreibe ihr auch noch Temesta, davon könne sie morgen eine oder zwei nehmen, einfach auf der Zunge zergehen lassen, das beruhige, da brauche sie dann nicht wieder auszusteigen. Der Arzt verschwindet im Nebenzimmer, sie hätte ihn gerne gefragt, wie viele solche Fälle er habe pro Woche. Oder sogar pro Tag? Sie schaut sich wieder um in dem kleinen Behandlungszimmer, wartet bis der Arzt zurückkommt.

In der Halle findet sie den richtigen Schalter ohne zu suchen. Die Dame von der Fluggesellschaft sieht aus wie ein Abziehbild. Sie lächelt so, dass man ihr Zahnfleisch sieht. Sie sagt, das sei alles kein Problem, da schaue sie gleich mal nach. Ah ja, da gibt es noch freie Plätze. Sie habe ja auch eine Reiserücktrittsversicherung, da sei das kein Problem, da müsse sie nur schnell etwas im Computer… Sie tippt schnell, ihre künstlichen Fingernägel erzeugen ein klackendes Stakkato, sie lächelt wieder, so, dass man denken könnte, sie beisse sich auf ihre Unterlippe. S.Gubel steht auf ihrem Namensschild. Frau Gubel drückt nochmals dreimal Enter und drückt ihr anschliessend ein neues Ticket in die Hand. «Der Abflug ist morgen um dieselbe Zeit, kein Problem. Und gute Reise!»

Sie bedankt sich, sie nimmt ihren Koffer und die Laptoptasche, sie geht ein paar Schritte vom Schalter weg. Plötzlich ist sie alleine. Der Parcours ist absolviert. Sie weiss nicht, ob sie nach Hause fahren soll. Oder zurück zu den Eltern. Oder einfach noch kurz hier sitzen, durch die grossen Glasscheiben auf die Flugzeuge schauen?
Jetzt wäre sie wahrscheinlich in Stockholm. Sie muss anrufen und sagen, dass sie erst morgen kommt. Es wird keine Rolle spielen, nur für sie wird der Aufenthalt etwas verkürzt. Man wird sie kurz fragen, sie wird kurz antworten, und dann geht es wieder um die Sache, um den Workshop, ums Tanzen.
Dass alles so gut funktioniert, wenn man sich gerade eingestehen will, dass es nicht mehr funktioniert. Sie wäre gerne gefallen, wollte nicht aufgefangen werden. Will nicht, dass alles um sie herum den Absturz abfedert. Sie brauchte ein Zeichen, brauchte etwas grosses, braucht dieses Schild, das ihr sagt, was sie sich sonst nicht eingestanden hätte. Sie wäre gerne weiter unten angekommen, weiter als in der Normalität, als bei ein paar Umständlichkeiten.

Dann nimmt sie ihr Handy, schaltet es wieder ein, kein Flugzeug stürzt ab, nur weil sie es tut. Sie betrachtet das Display, beginnt eine Nachricht zu tippen, verschickt sie. Einem, den sie nur flüchtig kennt, einem, dem sie es erzählen kann, ohne dass es zur Anekdote verkommt, einem, der sich nicht sorgen wird, der es nicht verstehen wird, oder vielleicht gerade doch. «Hier ist eine geschichte. Behalt sie für dich. Von einer frau die es immer gut macht. Sie sitzt vor dem flughafen mit einem koffer vor dem gross auf einem schild steht «not ok». Und das braucht sich um zu merken: not ok. Das schild bekommt man wenn sie das gepäck wieder ausladen müssen. Drei minuten vor dem abflug. Das ist auch wirklich nicht ok.»