Hinter Zäunen wachsen Himbeeren
nachts
tauschen wir hautfarben
lauschen wir wechseltönen
schwarz und weiss, hell und dunkel,
dunkelweiss, hellschwarzdunkel,
leiser als laut
weisst Du noch
vor einer weile träumtest du von laken, die mich reflektieren
von lampen die schwarzes licht absorbieren
jetzt liegst du still und zuckst nur manchmal
ein weiches tier liegt neben dir
er war schon vorher hier
ein orca,
wahlweise tot dann doch lebendig
er fliegt dich durch die zwischenwelten
die
im wechsellicht nur gelten
sein rücken ist dir eben, sein kopf ist fluchtpunkt nur,
nicht mehr
ich wache
dann und wann
zieh’ ich kreise im helldunkel
such’ zeilen um den mund
nebenan
ist es warm und endlich
lösen sich die fragen
ob flugzeuge stillstehen
ob messer jetzt schweigen
ob löcher sich schliessen
und lauter
schiefe türme nun fallen
Ich seh’ dich
nicht
anfangs
nur im mosaik
bist du stumm
entrückt
tags
gehen wir
im licht, du wirfst schatten
knopf im ohr, sieht dir ähnlich
anderes geschreie, marktgerenne
du kennst die kartoffel, kennst die möhre
die himbeere ist dir namenlos
ohne gesicht
bloss ein geformter gedanke
kennst fleisch und knochen doch
deinesgleichen siehst du nicht
ringsum
viel raum, nur leere spiegel
du fragst mich
still mit schwarzen augen
dieser ort
er ist nicht fremd
nur neu, sag hei
mattis, denn so heisst du
nun
auf neuem papier – schwarz auf weiss ich
ertaste dein staunen
scheu lachst du oder betest
bestimmt
farben tauschen keine temperatur
nicht einmal heim
lich du
bist wie
du bist
sein möchtest
hier und da
ohne spiegel, ohne mund,
mit geschichte und gesicht
im schwarzen und weissen
immer hell und
immer unbunt
immer un
bunt
grundlos
bloss
laut und leise
unter kunststoff
ist die welt hier
ein experiment, mehr als kunst noch
die nächte und tage vergehen
bleib hier,
bleib bei der farbe
die deine ist
und meine sein darf
bleib,
lass die flugzeuge ohne dich fliegen
die messer ohne dich schneiden
die löcher gestopft
träumst du von hier oder dort
geh bitte nicht fort
denn hier darfst du sein und ich will von dir lernen
die flucht ist ein segen gewesen
grenzen sind nur menschgemacht
für mich
für dich
vielleicht
später
leiser