Umschlungen
Oh mürrisch Donner wild umtost
Du meine Bleibe
Gar dünn mich schützt
Mit deinem dünnen Tuch
Mein Leib, mein Hab und Gut
Für diese Zeit mit vielen Freunden
In Begleitung, neu tangiert
Nach Tagen lodernd Sommerglut
Fällt satter Regen auf uns nieder
Der Erde Durst zu gross und trocken
Schwemmt er hinweg auf dürren Poren
Den Staub der mir die Sohle färbt.
Ach glücklich Zelt bist mir gewogen
Hältst treu mich trocken
Tongerät und Kopfhörer die mir teuer
Mein Kleid, mein Buch, mein Haupt
Auch fern so manches Ungeheuer
Dem Wind trotzt du
Der an dir zerrt
Ein Hering nach dem anderen frisst
So halt ich mich an deiner Stange
Die du mir hältst seit Jahren schon
Hütest der Geschichten vielerlei, vorbei
Mit deinem Duft der bleibt
Verlierst die Form
Doch bleibst mir hold.
Der Schauer trommelt auf die Plane
Schmiegt sich auf meine Schulter
Fühlst feucht dich an
Wenn auch kein Tropfen nässt mein Haar
Du mein geliebtes Zelt
Klammer mich an deinen einzig Mast
Dein Tuch wird Mantel mir
und Trost
Mit Wassersturz und dumpfen Klang
Schwimmt dein Boden mir
Blubbernd schon bis hoch zum Knöchel
Nimm mich mit zum Untergang.
Ein leises Lied fliesst über meine Lippen
Kürt die Schönheit des Moments
Der Kopf wird leer, das Herz ganz leicht
Nur du und ich kehren uns
vom Tosen reichen Sturm
Umarmst mit deiner regenkühlen Haut
Meinen sommerheissen Leib und Geist
Ich bin bereit mit dir zu gehn.
Gefasst lieg ich in deinem Flor
Horch in die Stille
Denk mir, vorbei das irdisch Darben
Spür Wärme in der Ewigkeit
Der Arm erwacht mit taubem Griff
Das Sinnen will noch ruhn
In dir, mein Zelt
Umschlungen wollte ich verweilen
Fest wird mein Stand
Die Wellen sind verebbt
Im Meer das mich sanft trug
Ich höre Stimmen
Mag mich täuschen
Nein, ich hör es ganz genau
Die Hülle hebt sich rund um mich
Es wird gezupft auf jeder Seite
Von Freunden sorgend Hand
Heil bist du geblieben
Auch sie und ich
Entfaltet wirst du wieder prächtig
Hier stehen wir nun gemeinsam
Zukunftsträchtig.