Verena Stefan gehörte zu den Mitbegründerinnen der Gruppe «Brot und Rosen», die ein neues Bewusstsein für den weiblichen Körper und dessen Sexualität schuf. In einem der damals gegründeten Kleinstverlage, «Frauenoffensive», gab Stefan 1975 ihr Debüt «Häutungen» heraus, das mit einer halben Million verkaufter Exemplare sehr bald ein riesiger, auch unerwarteter Erfolg wurde. Es handelt sich bei «Häutungen» auch 50 Jahre nach seinem Erscheinen um einen Text von bestechender Aktualität wie Qualität. Verena Stefan zeichnet darin nicht nur die untrennbaren Verbindungslinien zwischen Sexualität, Körperlichkeit und Begehren nach, über die sich Machtverhältnisse und hierarchische Ordnungsgefüge konstituieren, sondern entwirft ein poetisches Verfahren – einen Mix von autobiographischen Aufzeichnungen, Gedichten, Träumen, Analysen – womit sie den weiblichen Körper mit einer Sprache aus „Hautworte[n]“ neu einkleidet.
Mit der Inszenierung «brüten wir die welt neu aus» – ein Zitat aus «Häutungen» – wird dieses Werk nun als sprachliches Arrangement auf die Bühne gebracht, das sich Verena Stefans Literatur zu nähern versucht.
Lesung: Kathrin Veith
Illustration, Farbe, Stoff: Dinah Wernli
Inszenierung: Maja Bagat und Anouk Gyssler
Konzept: Mariann Bühler und Tabea Steiner
Büchertisch: Buchhandlung Bodmer
